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Vorstandswechsel bei ARADEX AG

Mit dem Jahreswechsel erfolgt im ARADEX-Vorstand nahezu ein Generationenwechsel: Die beiden Firmengründer Michael Schlingmann und Thomas Vetter sowie Gerd Günther ziehen sich aus der Vorstandschaft zurück, Dr. Stefan Hellfeld (CEO) und Dr. Yupeng Wang (CTO) übernehmen beim Lorcher Unternehmen das Steuer. Alle drei bisherigen Vorstände sind aber weiterhin in und für ARADEX engagiert. Im folgenden Interview gibt die neue Vorstandschaft einen Ausblick, wie sich ARADEX zukünftig aufstellt und skizziert einen ersten Routenplan. Positiv für alle Beteiligte: der bisherige Vorstand bleibt ARADEX erhalten – wie sich dieser positioniert? Lesen Sie selbst!

Herr Hellfeld, nach eineinhalb Jahren bei ARADEX setzen Sie sich ans Steuer und rücken in die Vorstandschaft auf. Wohin geht die Reise?

Die Richtung der bisherigen Reiseleitung wollen mein Kollege und ich auf jeden Fall beibehalten. ARADEX bleibt Anbieter von Systemlösungen für den elektrischen Antrieb. Wir wollen aber die Reisegeschwindigkeit und die Anzahl der Reisebegleiter/innen erhöhen und zum Marktführer in Mehrwert-getriebenen Systemlösungen werden mit Umrichtern, Motoren und Wandlern, die mit intelligenter Software Mehrwerte für unsere Kunden generieren.

Sie kennen die Strukturen und Prozesse von Großunternehmen und mittelständischen Unternehmen, wo sind die Vorteile der beiden? Was kann der Große vom Kleinen lernen?

Schnelligkeit, Innovationskraft, gelebte Prozesse, eine Zusammengehörigkeit, eine Verbundenheit und Wertschätzung, die oftmals einmalig und an eine große Familie oder an einen Freundeskreis erinnert sind bei mittelständischen Unternehmen noch viel stärker ausgeprägt und müssen nicht erst trainiert werden. Dem gegenüber kann das mittelständische Unternehmen eine globale Krise wie die Pandemie oder die Verfügbarkeit von Komponenten nur durch unglaubliche Anstrengungen aller Beteiligten überstehen. Dies schweißt aber auch zusammen.

Sie befassen sich seit Jahren mit dem intelligenten Einsatz und der Entwicklung smarter IT-Lösungen. Dabei sind Sie sowohl als Software-Entwickler, -Architekt und Consultant als auch in der Konzeption ganzheitlicher Lösungen sowie der Entwicklung disruptiver Geschäftsmodelle basierend auf neuen Technologien tätig. Wo sehen Sie hier das meiste Potential für ARADEX?

Das Alleinstellungsmerkmal von ARADEX ist die intelligente Software in sehr guter Hardware. Den Wandler oder den Umrichter mit Software zu erweitern und dadurch Mehrwerte zu generieren, ist so bisher noch sehr selten auf dem Markt. Wir gehen so weit, dass wir bereits mit Software gewisse Hardwarefunktionen realisieren können. Hierin steckt erhebliches Potential für die Zukunft: IoT im Fahrzeug.

Bisher widmeten Sie sich bei ARADEX der Forschung und Entwicklung, können Sie sich hier weiter einbringen?

Ich bin hier gegenwärtig noch vereinzelt aktiv, habe aber natürlich inzwischen auch andere Aufgaben, daher wird es kontinuierlich weniger. Als gelernter Softwareentwickler kann man aber nie ganz loslassen.

Sie und Herr Dr. Yupeng Wang – wer zeigt sich wofür verantwortlich?

Formal ist mein Kollege Yupeng als CTO für die technologische Ausrichtung verantwortlich und ich übernehme die Aufgaben des CEO. Wir sind aber im täglichen Austausch und besprechen wichtige Entscheidungen immer, um dem anderen dann Feedback geben zu können und seine Meinung einzuholen.

Ihre ersten Ziele für die anstehenden Monate?

Wir haben intern ein paar Umstellungen bereits angestoßen, damit wir uns noch besser um unsere Kunden kümmern und die Entwicklungen der nächsten Produkte noch besser am Markt ausrichten können. Auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle steht weit oben auf der Agenda. Darüber hinaus wollen wir Kooperationen stärken, und bspw. bester Arbeitgeber in der Region zwischen Aalen, Ulm, Heilbronn und Stuttgart werden. Hört sich nach viel an, aber wir übernehmen ja auch ein funktionierendes, hoch innovatives Unternehmen. Hier gilt der Dank meinen Vorgängern.

Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind. Was ist bundesweit gesehen wichtig, damit Deutschland bei der Voranbringung von Elektromobilität bzw. elektrischer Antriebslösungen nicht den Anschluss verliert? Und was kann ARADEX dafür tun?

Es geht um unseren Planeten. Wir müssen hier alle zusammenarbeiten. Hier gibt es keine Ländergrenzen. Entsprechend intensivieren wir die Zusammenarbeit mit unserem Mutterkonzern ohne, dass die Wertschöpfung aus Deutschland abwandert. Wir haben hier hervorragende Ingenieure und Deutschland muss sich auf seine Stärken konzentrieren. Wir ruhen uns seit einiger Zeit auf unseren Erfolgen aus, das muss sich ändern. Die anderen sind nicht schneller geworden, wir wurden langsamer. Wir nehmen gerade wieder erheblich Geschwindigkeit in den verschiedenen Kooperationsprojekten auf und wollen das sogar noch intensivieren, damit wir gemeinsam alle Automobile klimaneutraler machen. ARADEX konzentriert sich hierbei vor allem auf Nutzfahrzeuge oder mobile Arbeitsmaschinen, aber auch in Schiffen kommen unsere Produkte zum Einsatz.

Zuletzt noch eine Frage zur Pandemie: Corona stellte und stellt auch die Industrie vor große Herausforderungen. ARADEX hat hieraus neue Geschäftsmodelle entwickelt und damit auch beim RAW.21 der Wirtschaftsjunioren einen Preis für die bewiesene Resilienz in der Krise gewonnen. Wie kann dieser Esprit fortgeführt werden bzw. welche Chancen sehen Sie in diesen Zeiten?

Corona hat uns einen Spiegel vorgehalten und uns aufgezeigt, was wichtig und vor allem auch nachhaltig ist und an welchen Stellen wir Abhängigkeiten besitzen, die uns so gar nicht klar waren. Vor der Pandemie war Geschwindigkeit entscheidend. First Follower waren in der Zeit vor Corona die ersten Verlierer. Inzwischen sind Flexibilität, Kreativität und Anpassungsfähigkeit wieder wichtiger geworden. Tesla hat dies demonstriert, indem nicht nur schnell, sondern auch sehr kreativ, auf den Chipmangel reagiert wurde. Hier sehen wir auch für ARADEX die große Chance mit neuen Ideen und Anpassungen die Pandemie nicht nur zu überstehen, sondern mit ihr leben zu lernen.

Herr Vetter, Herr Schlingmann – nach 31 Jahren als Gründer, Antrieb und Motor des Unternehmens, wie schwer fällt da der Abschied? Was waren Ihre Beweggründe, sich in den Hintergrund zu ziehen und der „Jugend“ das Feld zu überlassen?

In Deutschland sehen wir sowohl bei Managern wie auch Unternehmensführern sehr häufig, dass man in zunehmendem Lebensalter aufsteigt und immer mehr leisten muss. Nicht selten, bis man daran zerbricht oder eine Menge Fehler macht. Das wollten wir schon immer besser lösen. Wir fühlen uns nicht zu alt, um unsere Erfahrungen einzubringen. Und daher sind wir weiterhin gerne in und für ARADEX tätig. Aber eben in anderer Funktion und ohne Entscheidungsbefugnis. Das hat nun die neue Generation übernommen und der neue Vorstand hat unser vollstes Vertrauen und Unterstützung.

Wann gab es die ersten Überlegungen zum Ausscheiden aus der Vorstandschaft?

Den Plan, den Stab an die nächste Generation zu übergeben, wenn wir das 60te Lebensjahr erreicht haben, fassten wir bereits vor 5 Jahren. Und das ist nun der Zeitpunkt.

Herr Dr. Hellfeld ist seit 01.09.2020 und Herr Dr. Yupeng Wang seit 01.07.2021 in Lorch tätig, wie konnten Sie die beiden von der Tätigkeit als Vorstand überzeugen?

Dr. Yupeng Wang ist seit dem 01.07.2021 in Lorch tätig, war dies aber schon seit Anfang 2021 noch in Weifang, dem Sitz von WEICHAI NewEnergy. Er hat eine sehr fundierte Ausbildung und berufliche Erfahrung und ist im Mutterkonzern sehr gut vernetzt. Zusammen mit ihm kamen zwei weitere Kollegen mit exzellenter Expertise nach Lorch und parallel etablierte sich ein Team von Ingenieuren in Weifang. Wir erreichen dadurch eine synergetische Zusammenarbeit in der Entwicklung und Dr. Wang ist hier das Hauptbindeglied. Hier sehen wir bereits die ersten Früchte und das ist die beste Motivation.

Dr. Hellfeld kannten und schätzten wir schon einige Jahre, bevor wir uns um ihn bemühten. Er kannte bisher die sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen von eher kleinen als auch sehr großen Firmen. Häufig führt eine Mehrheitsbeteiligung einer sehr großen Firma an einer kleinen Firma dazu, dass Prozesse und die ganze Unternehmenskultur der kleinen Firma übergestülpt werden… wenn wir das mal so flapsig formulieren. Unsere Entscheidung für WEICHAI – und die hat sich nun im realen Leben auch so bestätigt – war unter anderem dadurch getrieben, dass WEICHAI auch bei Mehrheitsbeteiligungen dies eben nicht so macht. Vielmehr nutzt man die Stärken aus den kleineren und flexibleren Strukturen. Und dieses nun in realer Synergie umzusetzen, sehen wir schon als fordernd aber auch interessant an.

Was versprechen Sie sich vom neuen Tandem an der Spitze von ARADEX?

Nun vereinfacht gesagt: die nächsten Stufen erklimmen. Wir sind überzeugt von unserer Technologie und unseren Produkten. Und mit dem starken Mutterkonzern im Rücken erreichen wir nun Skalierungen, welche uns früher verschlossen blieben. Und das neue Vorstandsteam passt hier exzellent dazu.

Und jetzt legen Sie zukünftig die Beine hoch…

Ebenso wenig wie wir uns bis ins hohe Alter komplett und am Ende nutzlos verschleißen wollten, werden wir nun nicht den ganzen Tag aus dem Fenster schauen und Autos zählen oder Falschparker anzeigen. Und wie schon gesagt, sind wir weiterhin für ARADEX tätig, indem wir den neuen Vorstand mit all unserem Wissen und Erfahrung unterstützen.

Herr Günther, Sie sind auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgetreten, bleiben aber weiterhin im Unternehmen tätig. Welche Aufgaben übernehmen Sie zukünftig?

In meiner neuen Funktion werde ich mich verstärkt auf die Kundenanforderungen und somit die Nutzerbedürfnisse konzentrieren, womit ich dann die Schnittstelle zwischen den Marktanforderungen und der Produktentwicklung bilde. In dieser Funktion führe ich dann auch die vertriebliche Betreuung der bisher bestehenden Kunden fort. Zudem bleiben die Bereiche Produktion und Service operativ verantwortlich erhalten.